Wie lässt sich ein denkmalgeschütztes Quartier nachhaltig mit Wärme versorgen? Im Beamtenviertel Brunsbüttel zeigt sich, wie industrielle Abwärme und intelligente Planung zur erfolgreichen Quartiersversorgung beitragen – im Rahmen eines geförderten energetischen Quartierskonzepts nach KfW 432.
Versorgung eines historischen Quartiers mit industrieller Abwärme
In einer Arbeitsgemeinschaft mit ZEBAU GmbH (Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt) entwickelte Averdung – gemeinsam mit der Stadt Brunsbüttel – ein innovatives energetisches Quartierskonzept für das denkmalgeschützte Quartier Beamtenviertel Brunsbüttel.
Das Quartier umfasst neben Einzeldenkmalen zahlreiche zwischen 1909 und 1914 errichtete historische Gebäude, für die nach dem Schleswig-Holsteinischen Denkmalschutzgesetz eine Sachgesamtheit besteht.
Vorgehensweise
Im Rahmen der Konzeptentwicklung wurde eine Energie- und CO₂-Bilanz des Quartiers erstellt, um lokale Potenziale zu identifizieren und einen Überblick über die Anforderungen der potenziellen zukünftigen Wärmekund:innen zu gewinnen. Nach der Ermittlung potenzieller Netzausbaugebiete wurden verschiedene Versorgungslösungen mit industrieller Abwärmenutzung, einschließlich mehrerer Wärmenetzvarianten, konzipiert und sowohl technisch, wirtschaftlich als auch ökologisch bewertet.
Ergebnis
Im Mittelpunkt der Versorgung steht die Nutzung industrieller Abwärme aus dem nahegelegenen Industriepark Brunsbüttel. Eine technische Herausforderung dieses Konzepts ist die Querung des Nord-Ostsee-Kanals, die für die Erschließung der industriellen Wärmequellen auf der östlichen Kanalseite notwendig ist.



Planmäßige Umsetzung durch Sanierungsmanagement
Im Anschluss an das energetische Quartierskonzept beauftragte die Stadt Brunsbüttel Averdung Ingenieure & Berater mit dem Sanierungsmanagement für das Quartier.
Mehr zur Wärmewende in Brunsbüttel
Dieses Projekt ist Teil der umfassenden Wärmewendestrategie in Brunsbüttel.
Leistungen
- CO₂-Bilanzierung
- Energie-Bilanzierung
- Bestandsaufnahme
- Potenzialanalyse
- Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs
- Durchführung von Akteur:innenbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit
- Sanierungsmanagement
- Erarbeitung verschiedener Versorgungsvarianten
- Simulation ausgewählter Varianten
- Detaillierung der favorisierten Variante
- Erstellung des Abschlussberichts gemäß KfW 432
Besonderheiten
- Nutzung industrieller Abwärme
- Querung des Nord-Ostsee-Kanals
- Denkmalgeschützter Gebäudebestand
Beitragsbild: © Jörg Reichert. Vielen Dank!