Für das Wohnquartier „Rudolph-Donath-Weg“ in Börnsen wurde ein zukunftsweisendes Energiekonzept entwickelt, das die Umstellung der bestehenden Wärmeversorgung sowie eine umfassende PV-Anlagenvorplanung beinhaltet.
Ausgangssituation & Aufgabe
Die NEUE LÜBECKER möchte ihre Wärmeversorgung nachhaltig umgestalten und einen ersten Schritt in Richtung einer klimafreundlichen Energieversorgung gehen – auch als Modellprojekt für weitere Quartiere. Im Fokus stand die Entwicklung eines Energiekonzepts, das die bestehende Wärmeversorgung analysiert und optimierte Lösungen für die Nutzung erneuerbarer Energien integriert. Zu Beginn wurde eine detaillierte Bestandsanalyse durchgeführt, bei der Verbrauchsdaten, Gebäudestrukturen und Potenziale vor Ort erfasst wurden. Parallel dazu wurden die lokalen erneuerbaren Energiepotenziale bewertet und für die weitere Planung quantifiziert. Auf Basis dieser Daten wurden mehrere Versorgungsszenarien erstellt und auf ihre technische Machbarkeit und Effizienz hin geprüft.
Vorgehen & Inhalt
Drei unterschiedliche Varianten wurden intensiv untersucht: Die erste Variante basiert auf einer dezentralen Nutzung von Luft-Wasser-Wärmepumpen pro Gebäude. Die zweite Variante sieht die zentrale Installation einer großen Luft-Wasser-Wärmepumpe vor. Die dritte Variante kombiniert eine zentrale Anlage aus Erdsonden und Luft-Wasser-Wärmepumpen. Alle Varianten wurden unter Einbeziehung der bestehenden Heizkessel als Spitzenlastsysteme betrachtet. Nach umfassenden wirtschaftlichen und ökologischen Vergleichen wurde die zentrale Variante als besonders kosteneffizient hervorgehoben. Trotz minimaler Unterschiede bei den Wärmegestehungskosten bietet die zentrale Lösung auch für zukünftige Quartiere die besten Voraussetzungen. Da die NEUE LÜBECKER weitere Projekte in Elmshorn und Trittau plant, wird empfohlen, die gewählte Strategie im gesamten Unternehmenskontext zu prüfen.
In der PV-Anlagenvorplanung wurden die Potenziale der Dachflächen anhand von Vor-Ort-Begehungen und Modulbelegungsplänen ermittelt. Mithilfe von Lastgangsimulationen der Wärmepumpen und Standardlastprofilen der Wohngebäude konnte die Effizienz des PV-Stroms für verschiedene Wärmekonzept-Varianten berechnet werden. Aufgrund der aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen wird die Implementierung dezentraler PV-Anlagen ohne Quartiersnetz bevorzugt, da diese Lösung schneller und kostengünstiger umsetzbar ist.
Vielen Dank für das Beitragsbild. © Aufwind-Luftbilder – stock.adobe.com
Leistungen
- Bestands- und Potenzialanalyse: Erfassung der aktuellen Versorgungssituation und Bewertung erneuerbarer Energiepotenziale.
- Entwicklung und Simulation von Versorgungsvarianten: Erarbeitung und detaillierte Modellierung mehrerer technischer Optionen.
- Wirtschaftlich-ökologischer Variantenvergleich: Analyse der Kosten- und Umweltauswirkungen der verschiedenen Szenarien.
- Empfehlung und Vorplanung: Auswahl der Vorzugsvariante und Vorplanung einer PV-Anlage.
- Berichterstellung: Dokumentation der Ergebnisse und Erstellung des Abschlussberichts.
Besonderheiten
- Vorplanung von Dachflächen-PV-Anlagen: Detaillierte Planung für die optimale Nutzung von Dachflächen zur Stromerzeugung.
- Modernisierung der Wärmeversorgung: Anpassung und Umstellung der Wärmeversorgung in Bestandsgebäuden auf nachhaltige Systeme.
- Ergänzende Technologien: Berücksichtigung innovativer Lösungen wie Energiepfähle, Ground-Cube-Systeme und zentrale PV-Stromversorgung.