Energetisches Quartierskonzept Barmstedt Nord & Süd – Nachhaltige Wärmeversorgung durch innovative Lösungen

Wie kann eine Kleinstadt ihre Wärmeversorgung klimafreundlich gestalten und vorhandene Ressourcen effizient nutzen? Das energetische Quartierskonzept Barmstedt Nord & Süd liefert darauf eine fundierte Antwort.

Ausgangssituation & Aufgabe

In Zusammenarbeit mit der ZEBAU GmbH entwickelte Averdung Ingenieure & Berater GmbH unter der Projektleitung von Lena Mierendorff nachhaltige Strategien, darunter die Nutzung von Abwärme aus der örtlichen Meierei als klimafreundliche Wärmequelle. Das Konzept verbindet ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Machbarkeit und zeigt konkrete Wege für eine klimaneutrale Stadtentwicklung.

Die Stadt Barmstedt verfolgt das Ziel, ihre Quartiere Nord und Süd klimafreundlich weiterzuentwickeln. Die Quartiere unterscheiden sich in ihrer Struktur:

• Nord-Quartier: Geprägt von Einfamilienhäusern, einer Meierei sowie geplanten Neubau- und Gewerbegebieten.
• Süd-Quartier: Umfasst den Stadtkern mit Mehrfamilienhäusern, Schulen und Gewerbeeinheiten.

Die Herausforderung bestand darin, eine nachhaltige Wärmeversorgungsstrategie zu entwickeln, die sowohl bestehende Gebäude als auch Neubauprojekte berücksichtigt.

Vorgehen & Inhalt

Ein wesentlicher Bestandteil des Quartierskonzepts war die Prüfung verschiedener Möglichkeiten zur klimafreundlichen Wärmeversorgung. Dabei zeigte sich, dass insbesondere die Abwärmenutzung der Meierei im Nord-Quartier großes Potenzial für eine zentrale Wärmeversorgung bietet. In enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Barmstedt wurde untersucht, wie sich diese Wärme in ein Fernwärmenetz integrieren lässt.

Für Einfamilien- und Reihenhäuser wurde eine dezentrale Wärmeversorgung durch Luft-Wärmepumpen als effiziente Alternative empfohlen. Parallel dazu wurden weitere erneuerbare Wärmequellen evaluiert, um langfristig eine möglichst klimaneutrale Versorgung zu gewährleisten.

Neben der Wärmeversorgung spielte die Integration erneuerbarer Energien eine zentrale Rolle. Besonders das Potenzial von Photovoltaikanlagen wurde untersucht, da sie einen wichtigen Beitrag zur lokalen Stromerzeugung leisten können. Gleichzeitig wurde die energetische Gebäudesanierung als entscheidender Faktor für die Energieeinsparung betrachtet.

Damit die entwickelten Konzepte auf breite Akzeptanz stoßen, war die frühzeitige Einbindung zentraler Akteur:innen ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Durch Gespräche mit der Meierei und den Stadtwerken konnten Synergien genutzt und realistische Lösungen erarbeitet werden. Zudem fanden verschiedene Informations- und Beteiligungsveranstaltungen statt, um Eigentümer:innen, Anwohner:innen und Unternehmen aktiv in den Prozess einzubinden.

Die Ergebnisse des Quartierskonzepts liefern eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die nachhaltige Entwicklung der Quartiere Barmstedt Nord & Süd und zeigen konkrete Wege zur Umsetzung klimafreundlicher Lösungen auf.

Vielen Dank für das Beitragsbild. © Andreas Vogel – #1691904592 shutterstock