Foto der PV Freiflächenanlage auf dem Energieberg Georgswerder aus der Luft. Im Hintergrund Windräder und Skyline mit Industrie.
Photovoltaik

Eine Mülldeponie wird zum Energie-Vorzeigeobjekt: Der Energieberg Georgswerder

Der Energieberg Georgswerder als Symbol für nachhaltige Transformation

Auf dem Südhang der stillgelegten Mülldeponie in Hamburg-Wilhelmsburg wurde zwischen 2009 und 2012 eine 1 ha große Photovoltaikanlage errichtet – der „Energieberg“. Er symbolisiert ökologische Nachhaltigkeit und den Kampf gegen den Klimawandel. Der Energieberg Georgswerder zeigt eindrucksvoll, wie ehemalige Industriestandorte in umweltfreundliche Energiekonzepte umgewandelt werden können. Es ist ein leuchtendes Beispiel für den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen.


die Geschichte der Deponie

Die Geschichte des Deponiebergs geht zurück in die Nachkriegsjahre. Ab 1948 wurde Trümmerschutt aus Hamburg auf der Deponie abgeladen, gefolgt von Hausmüll und hochgiftigen Industrieabfällen. Bis 1974 wurden rund 200.000 Tonnen Sonderabfälle deponiert, darunter das extrem giftige „Seveso-Dioxin“. Zehn Jahre später wurde festgestellt, dass gefährliche Dioxine ins Grundwasser gelangten, und die Deponie wurde geschlossen.

Lange lag der Deponieberg ungenutzt brauch, bis 1986 umfangreiche Sicherungsmaßnahmen zur Abdichtung der Deponie durchgeführt und vier Windkraftanlagen errichtet wurden. Bis heute wird das Grundwasser geschützt, Methangase überwacht. Mit Erfolg: Auf der ehemals verseuchten Fläche haben sich wertvolle Biotope entwickelt. 2002 wurde eine nahegelegene Fläche als Ausgleich für zerstörte Lebensräume aufgewertet.

umwandlung zum energieberg

Im Jahr 2009 erhielten Averdung Ingenieure und Berater den Auftrag der Hamburger Energiewerke zur Planung und Umsetzung einer Photovoltaikanlage auf dem besonders anspruchsvollen Deponie-Standort. Der Leistungsumfang umfasste die Grundlagenplanung und die Erstellung technischer Unterlagen im Rahmen der Vor- und Entwurfsplanung sowie der Genehmigungsplanung. Dabei unterstützte Averdung aktiv die Verhandlungen mit den zuständigen Behörden.

In der weiteren Projektphase übernahm das Ingenieurbüro die Vorbereitung und Begleitung des Vergabeverfahrens. Auch während der Bauausführung war Averdung verantwortlich für die fachliche Überwachung und abschließende Abnahme der Anlage.

Mit diesem Projekt unterstreicht Averdung seine Kompetenz in der Realisierung komplexer Infrastrukturvorhaben im Bereich erneuerbarer Energien.

Bau und technische Herausforderungen

Der Bau der Anlage wurde in zwei Bauabschnitten, 2009 und 2012, durchgeführt. Nach der Fertigstellung erreichte die Anlage eine Leistung von knapp 1 MWp. Eine besondere Herausforderung bei der Planung war die Fundamentierung der Gestellsysteme, da die Oberflächenabdichtung des Deponiekörpers in etwa einem Meter Tiefe berücksichtigt werden musste.

Aufgrund der Hangneigungen des Deponiegeländes war es zudem notwendig, den Untergrund so zu gestalten, dass Erosionen vermieden werden. Die Planung erfolgte in Abstimmung mit mehreren Bauvorhaben, da gleichzeitig das „Repowering“ zweier Windkraftanlagen auf dem Energieberg umgesetzt wurde .


Leistungen

  • Teile der Grundlagenermittlung, Vorplanung und Entwurfsplanung
  • Genehmigungsplanung
  • Grundleistungen der Ausführungsplanung, der Vorbereitung der Vergabe und der Mitwirkung bei der Vergabe
  • Grundleistungen bei der Bauüberwachung inkl. Abnahme

Besonderheiten

  • Deponiegelände mit unterschiedlichen Hangneigungen
  • Oberflächenabdichtung in ca. 1 m Tiefe
  • Abstimmung paralleler Bauvorhaben Wind/ PV
  • Zwei Bauabschnitte, wodurch Teilanlagen unterschiedliche Förderungen nach EEG erhalten

Beitragsbild: Sebastian Koppehel via Wikipedia Commons. Vielen Dank!