Itzehoe mit ca. 32.000 Einwohnenden liegt im Südwesten Schleswig-Holsteins an den Ufern des Flusses Stör. Als Kreisstadt des Kreises Steinburg zählt Itzehoe zu den ältesten Städten Holsteins. Neben Itzehoes Charakter als Einkaufsstadt handelt es sich auch um einen beliebten Gewerbestandort, unter anderem High-Tech-Unternehmen. Im Dezember 2022 übernahm Averdung die kommunale Wärmeplanung.
Ausgangssituation & Aufgabe
Mit der Einführung des bundesweiten „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetz„, wurden die meisten Städte und Gemeinden in Deutschland zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. Als Stadt in Schleswig-Holstein galt diese Pflicht für Itzehoe jedoch bereits viel früher, bedingt durch die Regelungen im dortigen Energiewende- und Klimaschutzgesetz (EWKG SH).
Vorgehensweise in der kommunalen Wärmeplanung für Itzehoe
Im Dezember 2022 begannen die Stadt Itzehoe und Averdung – in Kooperation mit ZEBAU – Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt – mit der umfassenden Bestands- und Potenzialanalyse, in der sowohl der Gebäudebestand als auch die Energieinfrastruktur eingehend beleuchtet werden. Die Möglichkeiten erneuerbarer Wärmebereitstellung auf dem Stadtgebiet wurden hierbei analysiert und eingeordnet. Basierend auf den Wärmeverbräuchen im Bestand wurde der Wärmeverbrauch bis zum Jahr 2045 prognostiziert.
Die Bedarfsprognose und die Potenzialanalyse wurden in einem räumlichen Konzept zusammengeführt, in dem insbesondere auf Grundlage der Wärmeliniendichte dargestellt wird, in welchen Gebieten sich Wärmenetze anbieten und wo von dezentraler Versorgung auszugehen ist. Auch die denkbaren Wärmequellen für eine Versorgung dieser Wärmenetzprüfgebiete wurden dargestellt.



Im Maßnahmenprogramm weuden sowohl übergeordnete Maßnahmen formuliert als auch für die Wärmenetzgebiete konkrete Ansätze und nächste Schritte ausführlich beschrieben. Begleitet wurde die Wärmeplanung von umfangreicher Akteursbeteiligung. Neben der Vorstellung von Zwischenständen bei Öffentlichkeitsveranstaltungen und in politischen Gremien fanden zahlreiche Abstimmungsgespräche mit Akteur:innen wie ansässigen Unternehmen, der Wohnungswirtschaft, Energieversorgern und Behörden statt.

Die Ergebnisse in der Übersicht
Die klimaneutrale Wärmeversorgung aller Liegenschaften im Stadtgebiet Itzehoe bis 2045 ist möglich.
Derzeit verursacht die Wärmeversorgung aller Gebäude im Stadtgebiet etwa 129.000 t CO2 pro Jahr. Das entspricht etwas mehr als der Hälfte aller Emissionen im Stadtgebiet. Laut Klima-Navi macht Strom einen Anteil von 19% aus, der Verkehr 29%. Die Wärmeversorgung der kommunalen Liegenschaften kommt mit ca. 2.000 t CO2 pro Jahr auf einen Anteil von 1,5%. Etwa 10% des Wärmebedarfs Itzehoes wird bereits über vier Nahwärmenetze der Stadtwerke bereitgestellt.
Durch Modernisierungsmaßnahmen ist es möglich bis 2045 ca. 11% des aktuellen Energiebedarfes einzusparen. Um die Klimaneutralitätsziele des Bundes und Landes zu erreichen, ist ein Technologiewechsel in der Erzeugung erforderlich und möglich.
Ein umfangreicher Maßnahmenplan zeigt nun die weiteren Schritte auf und dient dazu, die Stadt Itzehoe langfristig zu dekarbonisieren.

Mehr Infos und der gesamte Bericht zur kommunalen Wärmeplanung für Itzehoe auf der umfangreichen Website der Stadt.
Leistungen
- Bestandsanalyse, u.a.
- Gebäudestruktur
- Neubauplanungen
- Kommunale Liegenschaften
- Energieverbräuche
- Bedarfsprognose
- Potenzialanalyse u.a.
- Geothermie
- Luftwärme
- Industrielle Abwärme
- Solarthermie
- PV
- Zielszenario
- Räumliches Konzept
- Maßnahmenprogramm
- Übergeordnete Maßnahmen
- Wärmenetzmaßnahmen
- Maßnahmen für dezentrale Versorgung
- Monitoringkonzept
- Partizipativer Prozess